
1. EINLEITUNG 34
1.3 Proteinreinigung
1.3.1 Konventionelle Proteinreinigungsmethoden
Die Proteinreinigung ist heute ein weit gefächertes Gebiet. Die Grundlagen sind in verschie-
denen Lehrbüchern erklärt und zusammengefaßt und können in diesem Rahmen nicht disku-
tiert werden. In dieser Arbeit wurden verschiedene Proteinaufreinigungsmethoden verwendet,
insbesondere chromatographische Techniken wie Ionenaustauschchromatographie oder Tren-
nung auf Grund hydrophober Wechselwirkungen. Allen Techniken gemein ist, daß sie allge-
meine Proteineigenschaften zur Trennung der Proteine verwenden. Häufig sind dann aber
verschiedene Reinigungsschritte nötig, da verschiedene Proteine in einzelnen Eigenschaften,
z. B. ihrer Hydrophobizität, ein gleiches Verhalten zeigen können. Aus diesem Grund wurde
die Affinitätschromatographie entwickelt (siehe 1.3.2). In dieser wird eine spezifische Eigen-
schaft eines Proteins ausgenützt, z. B. die Bindung eines Antikörpers an ein Hapten oder ein
Antigen. Auf diese spezielle Art der Chromatographie soll etwas genauer eingegangen
werden.
1.3.2 Affinitätschromatographie
Die Affinitätschromatographie entstand in den Jahren zwischen 1960 und 1970 (Scopes
1993). Ursprünglich basierte sie auf der Immobilisierung des Substrates eines Enzyms an das
dieses durch spezifische Wechselwirkungen band. Seither sind eine ganze Reihe ver-
schiedener Aufreinigungsmethoden entwickelt worden, z. B. durch den Einsatz von Anti-
körpern. Allen gemein war ursprünglich, daß sie eine biospezifische Wechselwirkung zur
Bindung nutzen.
Der Begriff Affinitätschromatographie hat sich aber auch auf eine ganze Reihe anderer
chromatographischer Methoden wie z. B. die Metallaffinitätschromatographie ausgedehnt, die
nicht oder nur wenig auf biospezifischen Wirkungen basiert. Heute repräsentiert dieser
Begriff alle Arten von spezifischen Wechselwirkungen bei der Chromatographie.
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