
1. EINLEITUNG 32
vektoren, in die das zu exprimierende Gen kloniert wird, enthalten das für die Histidinolde-
hydrogenase kodierende Gen. Nach der Transformation des Plasmids in Pichia pastoris und
Integration in den His4 Locus der Hefe wird der Biosyntheseweg für Histidin wiederher-
gestellt, die Klone können auf Mangelmedium ohne Zugabe von Histidin wachsen. Durch
Ausplattieren der Transformationsansätze auf Platten auf Minimalmedium-Platten ohne
Histidin kann also ein transformierter Klon von nichttransformierten unterschieden werden.
Alle zur Expression von Pichia verwendeten Vektoren sind sogenannte Schaukelvektoren für
die Hefe und E. coli. Dies ermöglicht Durchführung der Klonierungsarbeiten in dem einfach
zu handhabenden prokaryotischen Wirt E. coli. Da hierfür jedoch ebenfalls ein Markergen, in
der Regel die Resistenz gegen das Antibiotikum Ampicillin in die Plasmide eingeführt
werden mußte, sind diese Vektoren relativ groß. Durch die Entdeckung des in Pro- wie
Eukaryoten exprimierbaren Resistenzgens aus Streptoalloteichus hindustanus (Sh ble) gegen
Zeocin™, einen Vertreter der Familie der Bleomycine, welcher sowohl für Pro- wie
Eucaryoten letal wirkt, konnte ein kleineres Plasmid zur Proteinexpression entwickelt werden.
Dies machte die Verwendung des auxotrophen Stammes GS115 überflüssig. So wird für die
Expression mit Plasmiden, die das Resitenzgen gegen Zeocin™ enthalten häufig der proto-
trophe Stamm X-33 verwendet.
Alle bisher entwickelten Expressionsplasmide sind in diversen Übersichtsartikeln beschrieben
(Cregg, et al. 1993, Higgins und Cregg 1998, Shen, et al. 1998, Sreekrishna, et al. 1997,
Sreekrishna undKropp 1996), es werden deshalb nur die in dieser Arbeit verwendeten
Systeme im Detail an anderer Stelle diskutiert (siehe Kapitel 2.1.1).
1.2.2.2 Protein-Produktion in Pichia pastoris
Seit der Kommerzialisierung von Pichia pastoris als Expressionssystem wurde eine ganze
Reihe verschiedener Proteine und Enzyme aus verschiedenen Organismen wie Bakterien,
Pilzen, Wirbellosen, Säugetieren und Menschen erfolgreich in Pichia pastoris kloniert und
exprimiert. Beispiele hierfür sind in Tabelle 1.4 aufgeführt.
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